22./25. April 1861

22. April 1861.  (...) Er war wieder erstaunt über mein Übelsein, doch klagte ich ihm nicht, und suchte ein heiteres Gesicht zu machen. Er hielt es wieder für nervös und ich bat ihn, mir doch einmal zu sagen, was das sei; mir sei nichts unangenehmer, als wenn man mich nervös halte. Er sagte, das sei recht von mir, wenn ich es nicht sein wolle. Man könne in Folge v. langwierigen Krankheiten angegriffene Nerven bekommen, besonders Frauenzimmer, u. da gebe es solche die dann nicht mehr heraus kommen. Es gebe auch solche, die sich darin gefallen nervös zu sein, aber zu diesen gehöre ich nicht. Nervöse Herrn seien gar etwas Widerwärtiges. Jch solle darum mein Möglichstes thun, täglich etwas bestimmtes zu essen, auch ohne Appetit. Jch versprach es ihm u. will mir gewiß das beste vornehmen. (...)

 

25. April 1861. (...) Er untersuchte mich wieder ganz, u. sagte, wenn die Schmerzen nicht vergehen, so werde er etwas äußerliches anwenden. Er scheint mir oft ängstlich u. verzagt.  (...)

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27. April 1861