17./19. April 1861
17. April 1861. (...) H. Prof. kam zum ersten Mahl heute gar nicht. Vier Wochen ist er nun alle Tage gekommen. Abends stand ich wieder um 7 Uhr auf und blieb bis 8 Uhr am Fenster.
19. April 1861. (…) Prof erzählt von der Halsoperation im Asyl, ein sehr grosses Geschwür musste entfernt werden, man konnte nicht betäuben. Er blieb noch ein wenig bei mir, und ich fragte ihn nach der Patientin im Asyl. Er sagte, es gehe ordentlich, sie habe sich sehr gut gehalten. Es sei eben eine ruhige Nacht, aber man habe sie nicht einmal betäuben dürfen, da sie sonst wenig Athem habe. Jetzt sei die Wunde sehr groß. Das Gewächs sei so groß gewesen, wie eins meiner Körbli auf dem Tische. Er gab mir dann die Hand und ging freundlich fort. (…)