8. April 1861
8. April 1861. Wie viele Wochen sind nun schon vergangen, seit ich krank bin! Jetzt ist's schon in der zwöllften, und doch hast Du, o treuer Heiland, mich so glücklich bis hierher geleitet! Heute ist schon wieder Sechseläuten, und ich noch immer im Bett, wie oft hatten wir schon Kranke an diesem Tage, das sagte auch Herr Professor, dem wir den Hausschlüssel geschickt haben, und der noch vor dem Essen zu uns kam. Er untersuchte mich wieder ganz, fand aber nichts, u. ich sagte ihm, er solle nur nicht etwa glauben, ich habe mich vorher nicht geschont, ich sei gewiss nicht verstopft gewesen, u. anlügen würde ich ihn nicht. Er blieb ziemlich lang u. erzählte dann noch v. seiner Haushaltung; seine Frau mit ihren schlechten Zähne esse immer d. Anfang u. das Ende eines Festbrodes, während er viel lieber das Weiche habe, doch bleibe nach einer Mahlzeit nie mehr viel übrig. Er geht nicht auf die Zunft. Mama aß ganz allein, Nachmittags kam Elise, u. gegen Abend die Kinder zur Milch, sie gingen aber bald zu den Feuern. Später im Abend noch Nanny u. S. Schindler. Papa kam vergnügt von der Zunft.