6./7. August 1861

6. August 1861. (...) Mama fuhr mit Nanny über Schlieren nach Höngg und ich blieb mit H. Stokar allein. Wir saßen zuerst auf der Zinne, sahen in d. obern Wiese, die Sonne untergehen und waren kaum um 1/2 8 Uhr in d. Wohnstube, als ganz unerwartet. H. Prof. kam. Jch konnte ihn nicht in ein anderes Zimmer nehmen, und glaubte Hr. Stokar würde hinaus gehen, was aber nicht geschah. H. Prof. fragte mich Alles, war aber ein wenig geniert wegen H. Stokar. Jch klagte ihm über die Schmerzen, u. er glaubt bestimmt, es sei ein Andrang v. Blut. Jch klagte auch über schlechten Gaumen, er entschuldigte mich aber wegen der Hitze. Dann empfahl er mir morgen wieder ein Bad zu nehmen, und sagte zuletzt, er komme nun um mir zu sagen, daß er mit Roby f. einige Tage an den Bodensee gehe damit ich ihn nicht vergebens erwarte. Er geht nach Konstanz, u. auf die Meinau, u. hätte gern Amalia mitgenommen, aber sie könne nicht fort. Nachdem er mir noch Allerlei erzählt, begleitete ich ihn auf die Zinne. Herr Stokar kam in mein Zimmer hinauf. Nach 8 Uhr Mama u. Nanny zurück, später Papa. Man machte noch ein wenig Musik, u. ich ass meine Habersuppe. Wann kommt wohl Hr. Professor wieder zurück. (…)

 

7. August 1861. (...) Jch arbeitete im grünen Zimmer u. sah den Zug abreisen, indem gewiß H. Prof.ist.  (...)

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31. Juli 1861

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10. August 1861