28. Juli 1861
28. Juli 1861. (...) wir redeten eben v. Bauen, als H. Professor noch unerwartet kam. Er war freundlich u. gut, redete zuerst v. Musik, da Mama gerade mit Nanny gespielt hatte. Er hat einen bösen Finger, zu dem er Sorge tragen muss. Wenn es nur nichts Leides gibt! Er fragte mich Alles, was ich gegessen habe, u. s. f. redete v. d. Bädern, wie er es einrichten würde, und als dann Papa ging um Zigaren zu holen, kamen wir wieder auf die Musik. Jch sagte, wenn ich nochmals mein Leben anfangen könnte, würde ich auch lernen u. bei diesem Anlaß erzählte ihm auch Mama v. meinem Seiltanzen, Reiten, Schlitten u. Schleifen, was er nicht wußte. Jch sagte v. d. schönen Schlittelwegen am Halseisen. Er habe es früher auch gern gethan, dann kamen wir noch auf die Sprachen zu reden, und aufs Lateinisch u. Griechisch u. H. Prof. sagte, wie es so schön sei, u. man mit wenig Worten Sachen ausdrücken, ja eigne Worte machen könne. Er redete wieder so klar u. sagte eben d. Vortheil gewähre das Studium d. alten Sprachen, daß man einmal recht geordnet denken lernen müsse. Dann kam aber Papa. Die Herrn redeten noch von Zigaren u. nachher ging er freundlich fort. O mein Gott, gib ihm noch einen gesegneten Abend! (…)