30. Januar 1858
Am Morgen konnte ich mich immer noch nicht fassen, that dann aber mein Möglichstes, um mich zusammenzunehmen. (...) Nach 6 Uhr zog ich mich an u. holte um 7 Uhr Cecile Escher ab, um mit ihr z. Frau Mousson in Gesellschaft zu gehen. Wir waren noch ziemlich früh, u. Niemand da, als die ganze Moussonfamilie. Man sezte mich zu Frau Bürgermeister, die recht freundlich u. artig war, doch hatte ich im Anfang etwas Angst. Nachher kamen noch Herr Ott's, Herr May, v. Planta, Nanny u. sch. und es wurde recht behaglich. Jeder man war artig gegen mich, ich hielt mich besonders an F. v. Planta. F. M. näherte sich bald, wir hatten aber ein ziemlich gleichgültiges Gespräch. Die Jungen gingen dann ins Nebenzimmer, u. hätten mich auch mitgenommen, ich blieb aber lieber im Großen, wo man sich zu einer Parthie rüstete. Mit Frau Bürgermeister hatte ich dann ein sehr langes Gespäch über Bücher, Diakonnissen u. J. F. ich glaube nun beinahe sie haben nicht ganz ein gutes Gewissen, darum sind sie so freundlich. Jedenfalls will ich artig gegen Alle sein. Nachdem wir noch ein schönes Album gesehen, gingen wir ein wenig zu den Jungen, die schwarzen Peter machten. F. M. fast neben A. May u. ich sah nun selbst ganz deutlich, wie viel Aufmerksamkeit er ihr erwies. Als dann später ein kleines Essen serwiert wurde, wollte ich wieder hinausgehen, er bat aber so freundlich: bleiben sie doch, daß ich nicht widerstehen konnte. Geredet wurde allerlei, ich redete hauptsachlich mit Gustav Ott, während die Andern England verhandelten, wozu ich natürlich nicht viel sagen kann.