21. Januar 1858
Am Morgen hatte ich immer noch Kopfweh, u. darum auch Keine rechte Andacht beim Lesen. Nachher arbeitete ich dann und ging um 11 Uhr zu Cecile Escher, um sie wegen der Gesellschaft auf morgen um Rath zu fragen. Natürlich kam dabei meine Angelegenheit heraus, sie bereute daß ich F. M. nicht genommen habe, ich sagte ihr aber für einmal das Nähere noch nicht. Obschon sie morgen um 12 Personen hat, glaubt sie ich solle doch kommen, ich hätte dann Anlaß einmal mit ihm zu reden, ich weiß aber nicht was ich machen soll. Ich für mich würde sehr gern gehen, denn ich habe ihn doch im Herzen immer lieb, und möchte mich so gern einmal mit ihm versöhnen, u. unbefangen aussprechen können; aber ob dieß wohl gehen wird? Ach wie traurig ist es doch oft auf der Welt, wie freue ich mich wieder auf den Himmel, wo man nicht freien noch freien lassen, sondern in lauterm Frieden beisammen sein kann!