11. November 1857

Martinstag. Am Morgen war ich recht früh auf, um Papa seinen Namenstaggeschenke artig hinzulegen; ich habe ihm ein Paar Schlüpferli fertiggemacht. O mein Gott erhalte ihn uns noch viele Jahre, laß sein Alter ein von Dir gesegnetes sein, u. lehre mich mehr u. mehr ihm u. Mama Freude machen. Ihr geht es Gottlob recht ordentlich. Am Morgen las ich dann zuerst und mußte mit Jakob auf den Markt. Nachher mußte ich bei Frau Hirzel-Cornetz, einem Knecht nachfragen u. zu hause traf ich dann Betsy Meyer, welche bis nach 12 Uhr bei mir blieb. Sie hat mich auf den Abend eingeladen, ich gehe aber nicht wegen Felicie. Wir redeten viel v d. l. J. Escher, Betsy hat sie sehr lieb, findet sie aber gar nicht ideal sondern unpraktisch. Wie lieb habe ich sie doch, denn ich habe aufs Neue gesehen, wie lieb sie mich hat! Betsy geht für 8 Tage zu Marie Burckhard nach Basel. Zum Dessert kamen unsere Frauen u. Herrn, wir stellten ihnen Torten auf, und sie blieben bis 4 Uhr. Ich hatte am Morgen schon Kopfweh gehabt, das dann bis gegen Abend immer stärker kam, ich versuchte noch zu arbeiten, es ging aber nicht u. gegen 7 Uhr mußte ich ins Bett, wo ich aber ziemlich bald einschlief. (...) 

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7. November 1857

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13. November 1857