9. September 1863
(…) Auch war mit dem Essen Hr. Professor gekommen, und hatte ausgesagt, es sei sein Wunsch, daß ich noch für einige Tage nach Baden gehen sollte. Er werde nächste Woche auch hingehen, u. ohne malparable (unklar) zu sein, glaubt er wirklich ein wenig Zerstreuung könnte mir noch gut thun. Frau Brunner werde sich gewiß mit mir alle Mühe geben. Mir war dieser Bericht sehr erschrekend, da ich glaube es nützt gar nicht viel, u. auch Mama geht nicht gern, doch durften wir uns nicht wi seng (unklar) obschon er uns Bedenkzeit gibt. Aber Alles schlug mir auf d. Magen vom Kronenthor fuhr ich dann allein heim, da Mama noch Besuche machte; es war mir aber ganz unheimlich dabei. Noch nicht lang war ich dann aber zu Hause als Frau Stathalter Wyß kam, was mich sehr freute Sie sprach mir so gut u. freundlich zu, erzählte mir vielerlei v. ihrem Aufenthalte, u. blieb lange bei mir. Als sie dann eben fort wollte kam Mama angefahren u. lud sie zum Thee ein, was sie dann auch gern annahm. Um mich auszuruhen, ging ich dann ein wenig um bereit zu machen. Sie blieb bis nach 7 Uhr, u. ihr Besuch hatte mich sehr erfreut, nur war ich dann gar zu müde und aufgeregt, u. mußte mich ein wenig ganz allein zurückziehen, um mich noch vor der Suppe erholen zu können. Ach wie wenig vertrage ich doch. (…)