3. September 1863
Am Morgen war ich gar zu aufgeregt und bange, die gestrige Unterredung gibt mir zu schaffen. Obwohl Hr. Prof. etwas an mir versäumt hat, u. wir uns schon früher an Hrn. Hesse hätten wenden sollen! Und ob dieser mich besser behandelt, und mir mehr imponiert u. ernstlicher zugeredet hatte. Dann denke ich aber auch wieder, es sei Gottes Fügung gewesen, dass es so gekommen ist, und bin dankbar dafür. Wir haben H. Professor nicht kränken müssen, u. doch selbst mit Herrn Hesse reden können. Er hat Mama versprochen, selbst zu Hr. Locher oder Cloetta zu gehen, und dort zu fragen: Aber was ist doch mit der Pauline Escher, wie ist die sehr untergekommen? Dann wolle er, ohne uns zu verrathen, dem einen oder andern seine Ansicht darüber mittheilen. Das ist ja so gut u. freundschaftlich von ihm, daß wir wirklich nicht genug danken können. Wir sprachen darüber wie es am Besten zu bezahlen sei, u. fanden am Hübschesten, der Tochter eine Aussteuer zu schicken, der ich eine Malerei u. ein Briefchen beilegen darf, was mir Freude machen würde. (…)