15. Juni 1863
(…) Jch empfing (Herrn Professor) allein, u. er war im Anfang sehr ernsthaft. Jch sagte ihm wie mir Alles so verleidet sei, u. ich sei wie ein Stein so gleichgültig. Er erzählte dann aber wieder Allerlei, u. brauchte 1 H. um überzufahren. Als Mama dann noch kam, gab es noch Viel z. reden. Sie erzählte ihm m. Traum v F. Trudel, u. klagte bei diesem Anlass ein wenig über die Leute die mich dort, oder so wo versorgen möchten. Er sagte bei diesem Anlass wolle er mir auch etwas erzählen. (Escherhorker-unleserlich), die ich ja auch gekannt sei etwa ein Jahr v. ihrem Tode auch unnwohl u. angegriffen gewesen, wohl schon die Vorboten ihrer letzten Krankheit, u. da hätten Frau Sommer u. M. Escher die Idee gehabt, sie in eine Irrenanstalt zu versorgen. Erstere sei sogar selbst zu ihm ins Haus gekommen, aber er habe es durchaus nicht zugegeben, weil sie an einem solche Orte noch ganz unglücklich hätte werden sollen. Er findet eben es wäre besser sich gar nicht in d. Angelegenheiten andrer zu mischen, besonders bei Umständen die durchaus nur ein Arzt verstehen könne. Überhaupt solle doch ja nie eine Dame sich zu viel getrauen, man werde so bald unweiblich u. gerade in diesen hatte wäre es ja ganz unstatthaft gewesen. Was mein Fortgehen anbetreffe, so möchte er mich gern ein Mahl aus Allem wegnehmen aber er kenne ja die Schwierigkeiten u. Deßhalb solle ich nur vor Allem mir mit d. Essen rechte Mühe geben (…)
Offenbar klatschte in der Stadt Zürich über Deinen Zustand. Die Option, Dich in einer Anstalt zu versorgen, lehnt Herr Professor zum Glück kategorisch ab.