31. August/1. September 1863

 31. August 1863. (…) Herr Professor Hesses sind im Tagblatt. Mama will jedenfalls mit ihm über mich reden, und wir wissen nur noch nicht, auf welche Art es am Besten ist. (…)

1. September 1863. (…) Eben waren wir dann an d. Nussschnitten als Herr Hesses angefahren kamen, Herr u. Frau mit beiden Töchtern. Jch wollte mich zuerst gar nicht zeigen, u. überließ es Mama, die Sache nach Guntdünken einzurichten, da sie im Sinne hatte, sie jedenfalls einzuladen. Als sie aber fortgingen, rief mir Mama, da sie durchaus nichts annehmen wollten, müsste ich sie doch auch sehen, u. ich kam hinunter, wo ich den Herrn sehr gealtert aber freundlich, die Frau wie früher und die älteste Tochter, die Braut ist, gar aller liebst fand. Das jüngere Mädchen ist noch klein. Herr Hesse sagte mir gleich, er würde noch einmal hierher kommen, um mit mir zu sprechen, worüber ich dann doch in Grunde sehr froh bin. Wir begleiteten sie zum Wagen u. ich mußte mich nur über die nette, sanfte und so bescheiden aussehende Tochter freuen. (…)

(…) Herr Professor kam mit Annas zwei größern Kindern. Er sah aber sehr übel aus und war trübe gestimmt u. nicht sehr eingehend. Mama verklagte mich, daß ich gesagt habe, ich möchte am liebsten irgendwo versorgt werden, was er auch nicht gern zu haben schien. Dann sagte er noch am Ende, er habe gar nicht daran gedacht, daß es mit Baden f. einmal nichts sei, indem er mich nicht in das Getümmel des Kreuzbühls hinein schicken wolle. (…)

Zurück
Zurück

24. August 1863

Weiter
Weiter

2. September 1863