12. Februar 1862
(...) Mama hat Glättete und deßhalb viel zu thun, als aber um 1/2 10 Uhr H. Professor kam war, sie auch schon bereit. Er saß zuerst ein wenig zu meinem Bett, u. nachher mußte ich dann auf d. Rücken, auf die Seite und auf den Bauch liegen, so daß er mich v. Grund auf untersuchen konnte. Er fand aber wieder gar nichts, obschon ich ihm deutlich den Fleck zeigen konnte, wo es mir weh that. Er setzte sich nachher wieder ab, und erklärte uns Alles. Es müsse eben ein Schang (unklar) sein den er nicht greifen, könne, und der sich v. innen heraus, durch die Natur heilen müsse. Er könne mir deßhalb keine andern Verordnungen geben, als nun alle Arznei sein z. lassen u. einzig mit Klystieren fortzufahren. Wenn der Schmerz sich nicht vermindere, so werde er mir dann noch ein Pflaster auflegen. Jch sagte ihm fast mit Thränen, daß ich sehr froh sein, wenn er nichts finde, aber doch wäre ich so froh gewesen, einmal etwas bestimmtes zu wissen. Mama könne es ja am Ende noch für Einbildung halten, u. die Leute können es sonst nicht begreifen. Er sagt, er wisse ja wohl, daß ich kein Phantast sei, u. hoffe, ich werde es nie werden. Hingegen würde ich ja nicht so lange hungern ohne Grund, u. wie oft wäre ich schon aus meinem Hause hinausgetrieben worden, wenn es nur daran gefehlt hätte. Hingegen solle ich nur getrost sein, man werde mich schon wieder hinausjagen. (...)
Seit Januar 1861 bist Du demnach krank. Kommentar AS Kommentar AS