1./4. Juni 1859
1. Juni 1859. (...) Papa kam aus d. Stadt mit dem lue bieten, Nanny u. mich nach Wien zu nehmen. Ich schlug aber so gleich ab, da Mama gar nicht wohl ist, obschon es mich sehr reut, u. redete ihm zu, Nanny allein mitzunehmen, wozu er sich fast nicht entschließen kann. (…)
4. Juni 1859. (...) Mama ist betrübt, daß ich zu Hause bleiben muß, u. ich will mein Möglichstes, thun, um sie glücklich zu machen, O mein Heiland, sei nur Du bei mir! Ich machte dann 5 Armenbesuche, die mir für mein tege Friedenheit, sehr gut thaten, u. ging dann zuletzt zu der lieben Frau Schultheß-Meiß. Lechtete. Schon die Armenbesuche thaten mir gut, indem ich doch sah, wie gut ich es habe im Vegleich mit allei diesen Leuten, u. Frau Schultheß ermutigte mich dann auch noch, nur geduldig auszuhalten, u. meinen Willen dem Herren zu übergeben. Gestärkt u. muthig kam ich dann heim, u. bat Gott, daß Er uns doch diese Ruhezeit geistig u. leiblich segnen, u. mich zu Mamas Freude werden lassen möge. (...)