27. Januar 1858

Am Morgen hat ich nur kurze Zeit für mich, da wir Glättete haben. Ich mußte meine Kleider besorgen, Wäsche flicken u. s. f. Nachmittags ging ich in den Wollenhof, um mit Papa zu rechnen; was mir viel Freude machte, und nachher noch zu Luise Wyß, der ich Alles von gestern erzählte. Sie sagte mir F. M. sei gewiß unbefangen, so bald es seine Gesundheit erlaube, gehe er wieder fort. Er wisse aber noch nicht wohin, denn es sei so schwer eine Stelle zu finden, wenn man gar keine Verwandte habe. Ich glaube Luise hat mich nicht mißverstanden, sondern begreift meine Gefühle. Abends redete ich auch noch mit Mama davon, und sie sprach mir nur zu, mich doch recht vergnüftig zu benehmen. Es scheint ihr immer Mühe zu machen. Ich hingegen war freudig im Herzen, ich will mich schon zusammen nehmen, u. glaube ein Freundschaftsverhältniß sollte doch möglich sein.

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27. Januar 1858

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28. Januar 1858